Quelle: Joachim Köhler 

Nachhaltigkeitsstrategie

Die Genossenschaft konnte im Jahr 2023 die Entwicklung des unternehmenseigenen Klimareduktionspfades abschließen. Er dient als Roadmap für die Zukunft, um die gesetzlich festgelegte Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 zu erreichen. In den kommenden Jahren liegt die Hauptaufgabe darin, den Klimareduktionspfad weiter auszugestalten und die Quartiere der Genossenschaft innerhalb seiner strategischen Leitplanken umzugestalten. Die Erreichung der ambitionierten Ziele der Bundesregierung wird jedoch durch eine Vielzahl von unterschiedlichen Faktoren behindert.

Die steigenden Energie- und Baukosten, die aus den geopolitischen Spannungen resultieren, führen zu einer weiteren Beschleunigung der Inflation und somit zu Preissteigerungen. Der daraus resultierende inflationsbedingte Anstieg der Leitzinsen hemmt notwendige Investitionen in Neubauprojekte und Modernisierungsmaßnahmen. Auch Materialengpässe und der Fachkräftemangel verlängern Bauzeiten und erhöhen die Kosten, was die Realisierung neuer Projekte verzögert. Zusätzlicher bezahlbarer Wohnraum lässt sich so nur eingeschränkt zur Verfügung stellen.

Eine weitere große Herausforderung sind regulatorische Änderungen. Die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und die EU-Gebäuderichtlinie (EPDB) bringen verschärfte Anforderungen an die Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energien mit sich. Die EU-Taxonomie lenkt den Finanzsektor dahingehend, verstärkt in nachhaltige Investitionen zu investieren. Dies wird durch spezifische Vorgaben in Zukunft zu einer komplexeren Finanzierung von Projekten im Gebäudesektor führen. Hinzu kommen die Anforderungen aus der Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung (EnSimiMaV), die bedingt durch die Energiekrise als direkte Folge des Ukrainekriegs erlassen wurde. Im Rahmen der EnSimiMaV führt die Genossenschaft Heizungsprüfungen und -optimierungen sowie einen hydraulischen Abgleich von zentralen Gasheizungen durch, um die Heizsysteme optimal an das Nutzerverhalten anzupassen und Energie einzusparen.

Diese Herausforderungen erfordern eine ganzheitliche und vorausschauende Herangehensweise. Hier kommt unsere unternehmenseigene Nachhaltigkeitsstrategie ins Spiel, die sich durch sämtliche Geschäftsfelder zieht und alle Aktivitäten umfasst, die sowohl die Erfüllung regulatorischer Anforderungen als auch Maßnahmen zur nachhaltigen Transformation der Genossenschaft betreffen. Dabei ist die nachhaltige Entwicklung eng mit der Digitalisierung verknüpft – sie bietet ein großes Energieeinsparpotenzial. Unter dem Leitgedanken der Nachhaltigkeit bündeln wir alle Aktivitäten der Genossenschaft in vier zentralen Handlungsfeldern: „Mitgliederförderung“, „Moderates Wachstum“, „Sicherung und Substanzstärkung“ sowie „Wertemanagement und Unternehmenskultur“. Insgesamt deckt unsere Strategie 18 strategische 

Tätigkeitsfelder ab, die darauf abzielen, eine nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung sicherzustellen. Auf den nachfolgenden Seiten präsentieren wir Ihnen umfassend, transparent und nachvollziehbar alle nachhaltigen Maßnahmen, die wir im Jahr 2023 gezielt umgesetzt haben.

Für den Fall, dass Sie weitere Fragen haben sollten, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Ihr Feedback und Ihre Anregungen zum Thema Nachhaltigkeit sind für uns äußerst wertvoll. Wir freuen uns darauf, von Ihnen zu hören.

Herzlichst, Ihr

Prof. Dr. Florian Ebrecht,
Vorstandsbevollmächtigter mit Gesamtprokura,
Spar- und Bauverein eG Dortmund

Quelle: Roland Baege

Ruwen Dasberg,
Nachhaltigkeitsreferent
Innovation & Entwicklung,
Spar- und Bauverein eG Dortmund

Die vier Handlungsfelder

Unser Nachhaltigkeitsengagement

In unsere Genossenschaft schenken wir dem Thema Nachhaltigkeit bereits seit vielen Jahren große Aufmerksamkeit. Den Grundstein für unsere transparente Nachhaltigkeitsberichterstattung legten wir im Jahr 2013, als wir erstmals die DNK-Entsprechenserklärung erfolgreich einreichten und somit den Kodex erfüllten. Auch unsere Einreichung im Jahr 2016 wurde nach der Überprüfung erfolgreich anerkannt. Seit 2020 entsprechen wir kontinuierlich dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex, indem wir die Entsprechenserklärung jährlich lückenlos zur Prüfung vorlegen.

Die DNK-Entsprechenserklärung ist ein Instrument zur Berichterstattung über nachhaltiges Wirtschaften von Unternehmen und Organisationen. Sie beinhaltet eine standardisierte Offenlegung von Informationen zu wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen und ist in 20 Kriterien und ergänzende Leistungsindikatoren gegliedert. Durch die vordefinierten Kriterien und Leistungsindikatoren werden die Nachhaltigkeitsleistungen der Unternehmen messbar und vergleichbar. Dies fördert Transparenz und ermöglicht eine fundierte Bewertung sowie die kontinuierliche Verbesserung der Nachhaltigkeitspraktiken. Seit 2020 veröffentlichen wir zudem jährlich unseren Nachhaltigkeitsbericht. Dieser Bericht basiert auf unserer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie, die alle nachhaltigen Aktivitäten in vier zentralen Handlungsfeldern bündelt. Diese Handlungsfelder bilden das Fundament der Nachhaltigkeitsstrategie von SPARBAU und sind speziell auf die Rechtsform, das Geschäftsmodell, die genossenschaftlichen Prinzipien sowie die Positionierung der Genossenschaft abgestimmt.

Die freiwillige und jährliche Einreichung der Entsprechenserklärung des Deutschen Nachhaltigkeitskodex sowie die jährliche und ebenfalls auf freiwilliger Basis erfolgende Nachhaltigkeitsberichterstattung unterstreichen das Bestreben der Genossenschaft für eine nachhaltige Entwicklung.

Unternehmens­porträt der
Spar- und Bauverein eG Dortmund

Quelle: Frauke Schumann

Seit über 130 Jahren prägt die Spar- und Bauverein eG Dortmund das Stadtbild von Dortmund und Umgebung. Als größte Wohnungsbaugenossenschaft in NRW und fünftgrößte Wohnungsbaugenossenschaft in Deutschland mit knapp 12.000 Wohnungen spielt sie eine bedeutende Rolle bei der Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum und der Förderung sozialer Integration. Im Jahr 1893 mit dem Ziel gegründet, der Wohnungsnot entgegenzuwirken, hat sich die Genossenschaft zu einem modernen und zukunftsorientierten Unternehmen entwickelt, das sich den genossenschaftlichen Werten von Solidarität, Nachhaltigkeit und Verantwortung verpflichtet fühlt. Insgesamt beschäftigt SPARBAU 146 Mitarbeiter und zeichnet sich durch flache Hierarchiestufen aus. Die hauseigene Spareinrichtung der Genossenschaft, die ein Sparvolumen von knapp 93 Mio. Euro aufweist, dient sowohl der Bereitstellung von Wohnraum als auch der Erfüllung des Förderzwecks für die Mitglieder.

Das Unternehmen setzt auf eine nachhaltige Unternehmensstrategie, die darauf abzielt, das genossenschaftliche Immobilienvermögen substanzerhaltend und wertsteigernd an die nächste Generation weiterzugeben. Dabei legt die Genossenschaft Wert auf moderate Mieterhöhungen, hohe Investitionen in Bestand und Neubau sowie ein ausgeprägtes soziales Engagement.

Das soziale Engagement der Spar- und Bauverein eG wird durch die Projekte und Aktionen der genossenschaftseigenen SPARBAU Stiftung gGmbH unterstrichen. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen dabei ausschließlich gemeinnützige und mildtätige Zwecke, die darauf abzielen, die Wohn- und Lebensqualität in den Nachbarschaften und Quartieren für alle zu verbessern.

Die Förderzwecke umfassen unter anderem die Förderung der Jugend- und Altenhilfe sowie die Unterstützung hilfsbedürftiger Menschen. Zudem werden bedeutende Beiträge zur Völkerverständigung geleistet und Kunst- und Kulturprojekte gefördert.